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Politik und Ökonomie der Postkartenproduktion im östlichen Europa um 1900. Visuelle Geschichtskultur 22

 
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa; Vincent Hoyer; Maren Röger
236 Seiten, 107 meist farbige Abb.
27 x 21 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 25.8.2023
ISBN 978-3-95498-765-8
39,90
Was heute Social Media ist, war um 1900 die bebilderte Postkarte. Überall verfügbar, überaus beliebt und Wahr­nehmungen der Umwelt prägend. Doch während Social Media individuell gestaltet wird (und doch normierte Bilder hervor­bringt), standen hinter den Bilder­fluten zur Jahr­hundert­wende große Ansichts­karten­fabriken sowie kleinere Verlage. Zeitgenössisch produzierten sie Millionen von Stadt­ansichten, aber auch unzählige Bilder von Personen, oft als »Typen« oder »Volks­typen« beschrieben.
Im Buch wird unter­sucht, welche Bild­akteure in den Imperien des östlichen Europa aktiv waren und wie sie die jeweiligen Bevölke­rungs­gruppen in den multi­ethni­schen Gebieten darstellten. Mit Beiträgen zu 15 Regionen im Habs­burger­reich, Deutschen Kaiser­reich und Russ­ländi­schen Reich bietet der Band einen Überblick über die politische und ökonomische Dimension des visuellen Massen­mediums in einer Zeit, in der sowohl Tourismus als auch Nationa­lismus an Einfluss gewannen.