Bukowina und Czernowitz – diese Bezeichnungen haben heute für viele einen mystischen Klang. Vor allem das literarische Schaffen aus der Region, heute Teil der Ukraine und Rumäniens, verbunden mit großen Namen wie Rose Ausländer und Paul Celan, ist in der Öffentlichkeit präsent. Doch war das Habsburger Kronland ein Ort der Widersprüche. Ein Ort der Hochkultur und zugleich das Armenhaus der Monarchie. Ein ungewöhnlich multiethnischer Ort, an dem Ausgleich lange funktionierte und doch Nationalisten und Antisemiten ihre diskursive Dominanz entfalteten.
Maren Röger rückt ein unscheinbares Medium in den Fokus, das um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert die Aneignung von Welt veränderte: die illustrierte Ansichtskarte. Wie inszenierten bukowinische Akteure selbst das Kronland, welche Konflikte gab es, und wie reagierten Käuferinnen und Käufer auf die Abbilder? Auf welche Weise wurden ethnische Gruppen visuell normalisiert, wie wurden andere exotisiert und abgewertet?
Pressestimmen
»vorbildlich edierte und auch optisch ansprechende Monografie«, »kann […] jedem/jeder allerwärmstens empfohlen werden, der/die sich darauf einlassen möchte, die ausgehende Donaumonarchie mit einem durch wunderbare Postkarten illustrierten Blick von dessen Ostrand aus zu erleben und zu begreifen« – Heinrich Pfandl, Spiegelungen – Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas