Menschen anschauen

Selbst- und Fremdinszenierungen in Dresdner Menschenausstellungen

 
Herausgeber: Stadtmuseum Dresden; Christina Ludwig; Andrea Rudolph; Thomas Steller; Volker Strähle
228 Seiten, 140 meist farbige Abb.
28 x 21 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 5.4.2023
ISBN 978-3-95498-741-2
38,00
Menschen­schauen haben eine lange Geschichte, die bis heute nachwirkt. Wie in anderen europäi­schen Städten wurden in Dresden bereits im 18. Jahr­hundert Menschen öffentlich zur Schau gestellt. Als Angehörige »fremder Völker« oder mit bestimmten körper­lichen Merk­malen sollten sie die Sensa­tions­lust des Publikums bedienen. Der fürstliche Hof war ebenso Ort solcher Schauen wie später Jahrmärkte und Zirkusse. Ab den 1870er Jahren fanden »Völker­schauen« im Dresdner Zoo statt – inszenierte Shows, die als »authentisch« beworben wurden. Solche Menschen­schauen transpor­tierten und erzeugten während des Kolonia­lismus Klischee­bilder, die bis heute in rassis­tischen Stereo­typen fortleben. Dieser Sammel­band gibt erstmals für Dresden einen Überblick über die Praxis dieser Schau­stel­lungen und bringt regionale und über­regionale Forschungen, unter­schied­liche Perspek­tiven und aktuelle Diskurse zusammen.