Leseprobe

78 Kriegsende – Verzweiflung, Zuversicht und die sowjetische Besatzung Am 8. Mai 1945 kapituliert Deutschland. Der Zweite Weltkrieg ist offiziell beendet, und in Dresden setzt die sowjetische Militärkommandantur bereits zwei Tage darauf eine zivile Stadtverwaltung ein. Deren Prioritäten: Stromversorgung, Wiederinbetriebnahme der Straßenbahnen und die Enttrümmerung der innerstädtischen Verkehrswege. Kann man sich heute solch eine unfassbare Situation zwischen Zerstörung und Zuversicht überhaupt noch vorstellen? Sicherlich nur schwierig. Denn angesichts der Bilder einer apokalyptisch verwüsteten Stadt fragt man sich unweigerlich, wie die Menschen in Dresden all die Trümmer, den Schutt und die Ruinen auf den Verkehrslinien so schnell beiseite räumen konnten, um bereits im August 1945 wieder 77 Prozent des alten Straßenbahnnetzes nutzen zu können, nachdem es kurz nach Kriegsende zeitweise auf 8,8 Kilometer und damit auf nur fünf Prozent seines früheren Umfangs geschrumpft war. Das große Aufräumen Mit den Kipploren der Trümmerbahn werden nach Kriegsende die Schuttberge abgefahren. Die Arbeiten dauern bis weit in die 1950er Jahre hinein. Auf dem Foto ist die Schloßstraße im Jahr 1951 zu sehen.

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