Markus A. Denzel

Das Armenische Kaufmannshandbuch des Lukas Vanandec‘i

Armenier im östlichen Europa 7

 
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa; Markus A. Denzel
264 Seiten, 83 meist farbige Abb.
24 x 17 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 18.4.2024
ISBN 978-3-95498-783-2
59,00
Das 1699 in Amsterdam verlegte Kaufmanns­handbuch des armenischen Kaufmanns und Geistlichen Lukas Vanandec‘i (Lukas von Vanand) ist ein einzig­artiges Zeugnis der kommer­ziellen Handels­welt der armenischen Diaspora. Diese dehnte sich im späten 17. Jahr­hundert von London und Amsterdam im Westen über den gesamten eurasischen Kontinent bis nach Manila im Osten aus. Die armenische Kaufmann­schaft und der von ihr dominierte Handel mit persischer Rohseide waren in Neu-Julfa (bei Isfahan) konzentriert. Darüber hinaus breitete sie ihre Geschäfts­tätigkeit von Westeuropa, dem Russlän­dischen und Osmanischen Reich über das persische Safawiden-Reich bis nach Indien, Tibet, zu Ländern Südost­asiens und den Philippinen, ja partiell sogar bis Acapulco (Mexiko) aus.
Das Kaufmanns­handbuch des Lukas von Vanand entfaltet diese »Handelswelt« mit den gehandelten Produkten wie Rohseide und andere hochwertige Textilien, Edelsteine, Genuss­mittel und Luxus­güter. Aber auch Handels­gebräuche und Zahlungs­modalitäten, Angaben zu antiken Münz-, Maß- und Gewichts­systemen sowie Informa­tionen zu den afrika­nischen Küsten­ländern finden sich im Buch. Ein Handbuch, wie es um 1700 in kommer­ziellen Kreisen Europas gebräuchlich und allen Kaufleuten verständlich war.
Neben dem Faksimile des arme­nischen Kaufmanns­handbuchs umfasst dieser Band die umfangreich annotierte Edition in deutscher Sprache sowie Einführungen in das inter­nationale Handels­netz der arme­nischen Kaufmann­schaft der Zeit und die verlege­rische Tätigkeit der Familie Vanandec’i.