Leseprobe

272 Großstadt Plauen – Kaiserreich, Weimarer Republik, »Drittes Reich« zialdemokratischen »Volkszeitung« und verhinderte durch die Beschädigung von Maschinen und Inventar das Erscheinen des Blattes. Der Umsturz dauerte zwar nur einen halben Tag, aber er bedeutete für die Stadt Plauen schlagartig das Ende der Weimarer Verhältnisse. Als äußeres Zeichen für die Erfolge bei der gewaltsamen Wandlung der poli- tischen Verhältnisse beziehungsweise als zustimmende Geste wurden »im Laufe des Revolutionstages [...] nach und nach auf allen Amtsgebäuden und vielen Privathäu- sern [...] die Hakenkreuzfahne und die alte Reichs- flagge Schwarz-Weiß-Rot aufgezogen«. 3 Wie im übrigen Reich wurden auch in Plauen die kom- munistischen Parlamentsmandate ohne eine rechtliche Grundlage annulliert, deren Träger und zahlreiche an- dere verdächtige Personen desselben politischen Spek- trums in Schutzhaft genommen. Das Los der Kommunis- ten teilten aber auch sozialdemokratische Funktionäre und führende Gewerkschaftler. Am 31. März 1933 erfolgte die Verabschiedung des sogenannten Gleichschaltungsgesetzes. Auf dessen und auf der Grundlage der entsprechenden Sächsischen Ver- ordnung vom 6. April 1933 wurden die städtischen Körper- schaften unter Missachtung der Ergebnisse der letzten ② Der Sitzungssaal der Stadtverordneten im Plauener Rathaus, Anfang der 1930er-Jahre Stadtarchiv Plauen ③ Straßensammlung des Winterhilfswerks vor dem Café »Trömel«, unterstützt von Theater- schauspielern in histori- schen Kostümen, 1935 Stadtarchiv Plauen

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