Die Publikation löst ein spannendes Rätsel im Werk des berühmten Augsburger Barockbildhauers Georg Petel (1601/02–1634), der im 18. Jahrhundert als »deutscher Michelangelo« gerühmt wurde. Sie präsentiert die spektakuläre Rekonstruktion seiner vergoldeten Kreuzigungsgruppe aus einem bislang verschollen geglaubten Kruzifixus des Bayerischen Nationalmuseums in München und seinen virtuos gestalteten Schächern aus dem Berliner Bode-Museum.
Im Buch werden zum einen die Vita des bedeutenden Bildhauers und sein künstlerischer Werdegang näher beleuchtet, andererseits steht die Diskussion der Zusammengehörigkeit der Bronzefiguren der Schächer mit dem Münchner Christus im Mittelpunkt. Darüber hinaus: Wie lässt sich der genaue Darstellungszeitpunkt innerhalb des Passionsgeschehens identifizieren? Und was ist die Geschichte der vielfältigen künstlerischen Bezüge, unter anderem zu Michelangelo und Rubens, zu Meisterwerken der Antike und des römischen Hochbarock? Spannend zu beobachten sind zudem die Nachbildungen der Schächer, die die Bekanntheit von Petels Erfindungen eindrucksvoll demonstrieren. Ein kunsttechnologischer Beitrag schließt das Buch und führt mit Hilfe computertomografischer Aufnahmen die Herstellungstechnik der Bronzen vor Augen.