Leseprobe

130 Historie des Bauhaus-Museums in Weimar seit 1990 Das Bauhaus-Museum Weimar ist das jüngste der Museen der Klassik Stif- tung Weimar, am 8. Mai 1995 in den Räumen der ehemaligen Kunsthalle am Theaterplatz eröffnet, jedoch mit einer Sammlungstradition verbun- den, die auf das Gründungsjahr des Bauhauses 1919 zurückgeht. Im Mai 1919 übergaben Studierende des Bauhauses zwei Ausgaben ihrer Schrift »Der Austausch« an die damals in der Gründung befindlichen Staatlichen Kunstsammlungen. 3 Dass das mediale Organ der Studierenden zu den ersten Objekten der Bauhaus-Sammlung in Weimar gehört, zeigt auf ein- drucksvolle Weise die schon früh vorhandene enge Verbindung zwischen Schule und Museum. Walter Gropius als Gründungsdirektor hat, wie mitt- lerweile oft kommuniziert, beim politisch erzwungenen Weggang des Bauhauses nach Dessau 168 Arbeiten an die Staatlichen Kunstsammlun- gen zu Weimar übergeben, die den Grundstock der Bauhaus-Sammlung an der Klassik Stiftung darstellen. Das Konvolut sollte Leistungen, aber auch Irrwege der schulischen Entwicklung dokumentieren. 4 Die Geschichte, oder besser das Schicksal der Weimarer Bauhaus- und Moderne-Samm- lungen während der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der DDR und der Nachwendezeit ist an vielen anderen Stellen ausführlich dargestellt worden und muss hier nicht wiederholt werden. 5 Als erster erhob Michael Siebenbrodt, von 1992 bis 2017 Bauhaus-Kustos an den Kunstsammlungen, dann an der Klassik Stiftung, die Forderung nach einem Bauhaus-Museum für Weimar. Im Dezember 1990 diskutierte er im Zuge einer Besprechung zur Klärung der Nutzungs- und Eigentümer- fragen vom Haus Am Horn die Gründung eines Museums, »das zeitlich/ 1 Das alte Bauhaus-Museum am Theaterplatz, dort von Mai 1995 bis Januar 2018 beheimatet, Foto: Jens Hauspurg

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