Leseprobe

125 1 Konsulardiptychon des Flavius Constantius, des späteren weströmischen Kaisers Constantius III., 414 oder 417 n.u.Z., Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt, H. 28. Klapptafeln aus Elfenbein, die innen mit Wachs überzogen und beschreibbar waren, dienten als Geschenke für sozial hochrangige Personen, um den Antritt eines neuen Amts in repräsentativer Form bekanntzugeben. Das mittlere Bildfeld zeigt links den neuen Konsul im Redegestus zwischen zwei etwas kleineren Figuren, rechts ist der Einwurf eines gefalteten Tuchs (mappa circensis) als Zeichen für die Eröffnung von Zirkusspielen wiedergegeben. Auffällig ist die kostbare und sehr detailreich wiedergegebene Bekleidung der Figuren. Im Mittelalter wurden die Elfenbeintafeln zum Buchdeckel einer liturgischen Handschrift umfunktioniert. 2 Tunika aus Leinen mit gewirkten Zierstücken aus violetter Wolle, Ägypten, 5.–6. Jahrhundert n. u. Z., Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Inv. T 207. Aufgrund des heißen und trockenen Klimas in Ägypten konnten sich die Textilien dort außergewöhnlich gut erhalten. Die Funde stammen in der Regel aus Gräbern und erlauben wertvolle Einblicke in die Alltagsbekleidung der Menschen.

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