Leseprobe

Struktur – Raum – Mensch: Anhand dieser Trias an Perspektiven wird die Geschichte der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Dresden von 1950 bis 1989 untersucht. Der Band stellt die Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes in einen Zusammenhang mit den organisatorischen Strukturen und den daraus resultierenden baulichen Notwendigkeiten. Anschaulich und mit vielen bisher unbekannten Bildquellen werden die Lebenswelten der MfS-Mitarbeiter, deren weltanschauliche Gewissheiten und zeitgenössische Prägungen beschrieben. Ihre Legitimations- und Rechtfertigungsquellen, ihr Dienstalltag sowie der Kosmos um Familie, Wohnen und Freizeit werden in den lokalgeschichtlichen Kontext eingebettet. 32 Biographien machen zudem die generationalen Unterschiede innerhalb der Bezirksverwaltung deutlich. Diese umfassende Studie zum historischen Ort der heutigen Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden bietet eine breite Ausgangsbasis für Vergleiche mit anderen Bezirksverwaltungen des MfS. Darüber hinaus erweitert sie den Blick vom gut erforschten Berliner Geheimdienstzentrum auf die Peripherie des riesigen Apparates. Indem sie die Strukturen der Organisation und die Motive der Akteure offenlegt, leistet sie einen erhellenden Beitrag zum Verständnis der SED-Diktatur. Der Verfasser Heiko Neumann ist Lehrer an einer sächsischen Schule, Lehrbeauftragter der TU Dresden / Fachdidaktik Geschichte und seit 2011 freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden. 9 783954 988389

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