Zu Gast im Städtischen Museum Braunschweig (13. 3. 2025–8. 6. 2025) Realismen von Aristide Maillol bis Gruppe ZEBRA Laura Breede In sechs thematischen Kapiteln begegnen sich in der Ausstellung im Städtischen Museum Braunschweig Werke, die auf den ersten Blick gegensätzlich wirken, bei genauerer Betrachtung jedoch unerwartete Gemeinsamkeiten offenbaren. Verbindungen zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Positionen der Sammlung, etwa durch gemeinsame Ausbildungsstätten, die Zugehörigkeit zu künstlerischen Gruppierungen, ähnliche künstlerische Haltungen zu bestimmten Zeiten oder geteilte Erfahrungen zeitgeschichtlicher Ereignisse, lassen regelrechte Netzwerke entstehen. Das gilt auch für die Personen, die für die Zusammenstellung der Sammlung verantwortlich waren und die – etwa durch persönliche Kontakte – ebenfalls als Bindeglieder zwischen den unterschiedlichen Positionen und Teilen der Sammlung fungieren. Daneben sind auch spezifische Programme erkennbar, wie jenes der Galerie Schmücking, über die in den 1970er Jahren viele Werke erworben wurden. Sie hat aus diesem Grund einen nicht unerheblichen Anteil an der Ausrichtung der Sammlung. Nicht zuletzt umfasst die Sammlung mehrere Positionen Braunschweiger Künstler:innen, oder solche, die im Braunschweiger Kunstverein, dem Städtischen Museum Braunschweig oder anderen lokalen Ausstellungsinstitutionen präsentiert wurden und daher eine besondere Beziehung zu dieser Stadt haben. Auf diese Weise schließt sich etwa für den Holzschnitt HAP Grieshabers regelrecht ein Kreis. Dieser wurde 1959 nach einer Ausstellung im Städtischen Museum Braunschweig über die Galerie Schmücking für die Hochschulsammlung angekauft und kehrt nun für die Laufzeit der Ausstellung an diesen Ort zurück. Auch die Position Walter Dexels, von dem eine Druckgrafik zur Sammlung zählt, stellt eine Verbindung zwischen den Institutionen – der Universität und dem Städtischen Museum – her, schließlich ist im Städtischen Museum eine von ihm angelegte Lehrsammlung beheimatet und wird dort erforscht. Als Lehrsammlung ist auch die Kunstsammlung der ehemaligen Pädagogischen Hochschule angelegt worden, gleichzeitig diente sie als Gebäudeschmuck, vor allem aber ist sie aus heutiger Perspektive als ein Stück Braunschweiger Geschichte zu betrachten – und hierfür erweist sich das Städtische Museum als besonders geeigneter Kooperationspartner und Gastgeber. Neben den genannten Vernetzungen fallen bei der Betrachtung der Hochschulsammlung bestimmte Themen und Sujets ins Auge, die über eine chronologische Ordnung der WerkentDIE STEL
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