Leseprobe

19 19 Friedrich Schreiber-Weigand an Wolfgang Jess, 10.9.1927, KSChA, Briefwechsel IJ-097. Joos de Momper 1564– 1635, Ausst.-Kat. Chemnitz, Kunsthütte zu Chemnitz im Städtischen Museum 4. 9.– 2. 10. 1927, Chemnitz 1927. das Jahrbuch zur Förderung der Kunstpflege. Bereits im September 1927 übersandte er dem Direktor der Städtischen Kunstsammlung in Chemnitz aus dem aktuellen Verlagsprogramm den ersten Band. Das Jahrbuch erschien 1927 und 1928 jeweils mit einem Band, der von Jess selbst, zusammen mit Alexander Bertelsson, herausgegeben und bei Hegner gedruckt wurde. Allerdings blieb es bei diesen beiden Jahrgängen. Gut bebildert widmen sich die Beiträge der Architektur, Denkmalpflege, Kunst und Kulturgeschichte Dresdens in der Vergangenheit und Gegenwart. Auch weitergefasste kulturgeschichtliche Themen sind vertreten. So schreiben zum Beispiel Karl Großmann, der Direktor der städtischen Sammlungen, kurze Abrisse Aus der Geschichte alter Dresdner Firmen oder Alexander Bertelsson über Die künstlerische Reklame in Dresden. Tanz, Theater, Ausstellungen, Fotografie, Bau- und Wohnungspolitik werden ebenso behandelt. Unter der Rubrik »Dies und Jenes« werden Kunsthandlungen und Kunstgewerbe der Stadt vorgestellt. In Chemnitz wurde der geschenkte Band mit dem handschriftlichen Vermerk auf dem Vorsatzpapier »Geschenk des Herrn Wolfgang Jess, Dresden. Herbst 1927.« in den Bestand der Museumsbibliothek eingegliedert (Abb.6).Im Gegenzug schickte Schreiber-Weigand dem Verlagsbuchhändler den Katalog der aktuellen Ausstellung mit Werken des Antwerpener Meisters Joos de Momper. Nicht ohne Stolz fügte er in seinem Begleitschreiben hinzu: »Hoffentlich findet er Ihren Beifall, vor allem nach der drucktechnischen Seite, die Sie in diesem Falle ja besonders interessieren wird. Führt Sie der Weg in den nächsten Wochen nach Chemnitz, oder in seine Nähe, so hoffe ich, Sie bei uns begrüßen zu können. Die Ausstellung findet in kunstwissenschaftlichen Kreisen reges Interesse.«19 Das Dresdner Kunstbuch wurde von dem Museumsmann in Chemnitz wohl aufmerksam gelesen, besonders die Beiträge und ganzseitigen Anzeigen zu den Verlagspublikationen. Im Mai 1928 kaufte Schreiber-Weigand für die Bibliothek der Städtischen Kunstsammlung ein großes Bücherpaket von Jess an, wobei die Bezahlung der Rechnungen auf die Haushaltspläne 1927 und 1928 verteilt wurde. Über den Haushalt 1927 wurden der Ankauf der Schriften des Dresdner Romantikers Carl Gustav Carus, Neun Briefe über Landschaftsmalerei und Goethe, finanziert, ebenso die von Hermann Uhde-Bernays zusammengetragene und 1926 erschienene Sammlung Künstlerbriefe über Kunst. Bekenntnisse von Malern, Bildhauern und Architekten aus fünf Jahrhunderten (Abb. 7) – im Dresdner Kunstbuch als »Die Kunstbibel« beworben – und Adolf von Hildebrands Briefwechsel mit Conrad Fiedler. 6 Chemnitzer Erwerbungsnotiz im Dresdner Kunstbuch, Wolfgang Jess Verlag, Dresden 1927

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