123 Biografie 1837 Janus la Cour wird am 5. September bei Ringkøbing an der dänischen Westküste als Sohn eines hugenottisch-stämmigen Großbauern geboren. 1840 Die Familie La Cour zieht an die dänische Ostküste, nach Djursland, nördlich von Aarhus. 1844 Umzug der Familie auf den nahegelegenen Hof Saralyst – die Umzüge kommen zustande, weil der Vater die Güter erwirbt und dann gewinnbringend weiterverkauft. Auf Saralyst bleibt die Familie, bis La Cour 14 Jahre alt ist. 1853 Privater Kunstunterricht bei dem dänischen Genremaler Vilhelm Marstrand. 1855 Erste Beteiligung an der berühmten Frühjahrsausstellung im Schloss Charlottenborg, Sitz der Kopenhagener Kunstakademie, im Alter von 18 Jahren; seine Werke sind dort fortan regelmäßig zu sehen. 1856 La Cour wechselt vom Figurenmaler Marstrand zu dem etablierten Landschaftsmaler Peter Christian Skovgaard, der für seine künstlerische Entwicklung entscheidend wird. Er bleibt zeitlebens freundschaftlich mit der Familie Skovgaard verbunden, wohnt und malt von 1861 bis in die 1880er-Jahre sogar in ihrem Haus in Kopenhagen, wenn er nicht auf Reisen ist. 1866/67 Seine erste Auslandsreise führt ihn über Lübeck, Paris, Montréjeau am Fuße der Pyrenäen, Marseille, Nizza und Genua nach Rom. La Cour gehört zur ersten Künstlergeneration, die für ihre Unternehmungen die Eisenbahn nutzen kann. 1868 Kaum wieder zurück in Dänemark, startet er die zweite Romreise über die Schweiz (Montreaux/ Genfersee; Rosenlaui); u. a. entstehen Studien am Nemisee südöstlich von Rom und in Sorrent. Auf dieser Fahrt verfestigt sich La Cours eigenwilliger Stil, der durch Reduzierung neue Wucht entfaltet. 1871 In Kopenhagen hat er erste Erfolge mit seinem Gemälde Abendstimmung am Nemisee, für das er die höchste Auszeichnung der Kopenhagener Akademie erhält: die Ausstellungsmedaille. 1874 Dritte Italienreise über die Schweiz, u. a. nach Capri, Tivoli/Villa d’Este. Aufnahme als Mitglied in die Kopenhagener Kunstakademie. 1881 In den folgenden Jahren unternimmt er zahlreiche Reisen zu Freunden nach Schweden, u. a. zum Gutshof Tyllinge. 1882 Internationale Kunstausstellungen in Wien und München. 1883 La Cour wird Mitglied der Stockholmer Kunstakademie. 1884 Umzug nach Mariendal, südlich von Aarhus. 1888 Ernennung zum Titularprofessor der Kopenhagener Kunstakademie. Er erwirbt den Hof Langballegård, zwischen Odder und Aarhus gelegen, nur einen Steinwurf vom Waldmühlenbach entfernt, den er oft malt. Erst jetzt, mit 51 Jahren, hat er einen eigenen festen Wohnsitz gefunden. 1892 Teilnahme an der Kunstausstellung in München. 1893 Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in Chicago. 1895 Teilnahme an der Nordischen Kunstausstellung Lübeck. 1897 Reisestipendium nach Italien, u. a. Villa d’Este, Riviera; Beteiligung an Ausstellungen in Stockholm, Göteborg und Christiania/Oslo. 1900 Teilnahme an der Weltausstellung in Paris; ausgezeichnet mit der Bronzemedaille. 1901 In Kopenhagen veranstaltet La Cour mit seinen zahlreichen Studien eine der ersten reinen ÖlstudienAusstellungen Europas; mit mehr als 200 Arbeiten ist es bislang die umfangreichste La-Cour-Ausstellung. 1902 Erneute Reise in die Schweiz und nach Italien, u. a. Alpen, Gebirgsmassiv Monte Rosa. 1905 Weitere Reise in die Schweiz. 1907 La Cour nimmt neben Modernisten wie Julius Paulsen und Vilhelm Hammershøi an der dänischen Kunstausstellung in London teil und veranstaltet mit mehr als 80 Bildern eine Einzelausstellung seiner Werke in Kopenhagen. 1908 Weitere Italienreise. Obwohl er krank und geschwächt ist, reist er erneut nach Tivoli zu einem seiner Lieblingsorte, der Villa d’Este. Dieser Aufenthalt wird sein letzter sein. 1909 Im Oktober stirbt La Cour – auf seiner Staffelei ein un- fertiges Bild der Villa d’Este. Er wird auf dem Friedhof in Odder bei Aarhus beerdigt, wo man das Grab noch heute besuchen kann.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1