25 Dank einer großzügigen Schenkung gelangten bereits 2010 fünf Gemälde Paula Modersohn-Beckers in die Sammlung des Albertinum.2 Historisch bilden Konvolute von Werken der Bildhauerin und Medailleurin Julie Genthe und von Tierplastiken und -reliefs von Etha Richter positive Ausnahmen, ebenso wie Sophie Sthamer-Prell: Von der Malerin, die nach der Eheschließung ihre Kunst zu Gunsten der Karriere ihres Gatten weitgehend aufgab, bewahrt das Albertinum 36 Gemälde, größtenteils Pflanzen- und Naturstudien. Sie stammen aus einem Nachlass-Konvolut aus der Familie ihres Mannes, des Historienmalers und Akademieprofessors Hermann Prell. Umso erfreulicher, dass in dieser Publikation und Präsentation Künstlerinnen der vorletzten Jahrhundertwende im Fokus stehen! Für wichtige Leihgaben, die unseren Bestand maßgeblich erweitern und ergänzen, danken wir der Jack Daulton Collection in Kalifornien, die über einen reichen Bestand an Werken deutschsprachiger Künstlerinnen verfügt, sowie dem Kupferstich- Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Für das Albertinum bleibt noch viel zu tun – auch im Hinblick auf andere museal marginierte Künstler:innengruppen, denn »Kanon« ist immer auch subjektiv und zeitgebunden. Er darf und muss auch zukünftig immer wieder kritisch hinterfragt werden. 1 Medea muckt auf. Radikale Künstlerinnen hinter dem Eisernen Vorhang, Ausst.-Kat. Lipsiusbau, Staatliche Kunstsammlungen Dresden/The Wende Museum, Culver City (USA), 2018/2020, hg. von Susanne Altmann, Katarina Lozo, Hilke Wagner, Dresden/ Köln 2018. 2 Vgl. Paula Paula Modersohn-Becker und die Worpsweder in der Dresdener Galerie, hg. von Ulrich Bischoff, Birgit Dalbajewa, Andreas Dehmer, Dresden 2012.
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