292 293 Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden. Der Bund wird alles in seiner Macht Stehende tun – zusammen mit den Ländern, zusammen mit den Kommunen –, um genau das durchzusetzen.«4 4 Vgl. Sommerpressekonferenz von Bundeskanzlerin Merkel, 31.8.2015, http://www. bundesregierung.de/-848300; siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=5eXc5Sc_ rnY#t=13m02s, Zugriff: 22.9.2023. Da die hohe Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber zu einer zeitweisen Krise in der Verwaltungs- und Infrastruktur führte, wurden zeitgleich politische Kontroversen über den Schutz der europäischen Außengrenzen, einer gemeinsamen europäischen Flüchtlingspolitik und Asylobergrenzen geführt. In vielfältiger Weise fanden diese Diskussionen auch in künstlerischen Auseinandersetzungen ihren Widerhall. Im Jahr 2017 stand die documenta in Kassel, eine der bedeutendsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, unter dem Eindruck dieses Themas. FLÜCHTLINGE HARREN VOR DER ABGERIEGELTEN TÜRKISCH-GRIECHISCHEN GRENZE AUS. Edirne/Türkei, 20. 2. 2020 Der in Nigeria geborene Künstler Olu Oguibe stellte mitten auf dem Kasseler Königsplatz einen Obelisken auf. Mit seinem Monument wollte er dazu auffordern, Geflüchtete aufzunehmen. Auf den Seiten des Obelisken war auf Englisch, Arabisch, Türkisch und Deutsch ein Vers aus dem Matthäus-Evangelium eingemeißelt: »Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt«.5 5 Bibel, Mt 25,35.
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