Umsiedlungen, Evakuierungen und Flucht Die Familie Kocur kehrte auf ihren Hof zurück. Bei der sowjetischen Rückeroberung im Herbst 1944 flohen die Kocurs mit ihren vier Kindern nach Westen, da sie sowjetische Repressionen und eine erneute Enteignung fürchteten. Unterwegs wurden sie von deutschen Behörden aufgegriffen und zur Zwangsarbeit ins österreichische Linz deportiert. Anfang 1945 überführte man sie nach Berlin ins Zwangsarbeiterlager in Schöneweide. Während die Eltern und der älteste Sohn hier in der Batteriefabrik Pertrix arbeiten mussten, blieben die beiden jüngeren Kinder im Lager sich selbst überlassen. Bei einem Luftangriff am 22. Februar 1945 konnten die Kocurs fliehen. Es gelang ihnen, sich nach Bayern durchzuschlagen, wo sie im April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurden. Eine Rückkehr in die Heimat, die mittlerweile Teil der Sowjetunion war, kam für die Kocurs nicht in Frage, sie sahen ihre Zukunft vielmehr in den USA. DISPLACED PERSON-REGISTRIERUNG VON SOFIE KOCUR Forchheim/Amerikanische Besatzungszone Deutschlands, 12.12.1945 Um nach Kriegsende in die USA auswandern zu können, benötigte die Familie Kocur die Anerkennung als Displaced Persons (DPs). Ihnen gelang die Anerkennung als Displaced Persons (DPs), also als Personen, die während des Kriegs aus ihrem Heimatland verschleppt worden waren und sich bei Kriegsende in Deutschland aufhielten. Die Familie verbrachte vier Jahre in verschiedenen DP-Lagern, ehe sie 1949 in die USA ausreisen durfte.1 1 Https://www.dz-ns-zwangsarbeit.de/zeitzeugenarchiv/ /video/kocur-maria-und-theodor/, Zugriff: 19. 6. 2023.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1