50 51 der Menschen ein. Mithilfe moderner Waffentechnik und Logistik bekämpften die Kriegsparteien nicht mehr nur die gegnerische Armee, sondern nahmen feindliche Gesellschaften insgesamt ins Visier. Damit richtete sich die Gewalt in Kriegen stärker als je zuvor gegen die Zivilbevölkerung. Für die Verantwortlichen war es während und nach einem Krieg wesentlich einfacher, unliebsame Teile der Bevölkerung zu vertreiben. Ganze Gesellschaftsgruppen wurden aufgrund ihrer nationalen, religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit zum Feind erklärt. Menschen wurden weltweit zur Flucht gezwungen, vertrieben und deportiert. Sie wurden Opfer sexueller Gewalt oder systematisch ermordet. Nationalistische oder rassistische Vorstellungen von einer homogenen Gesellschaft bildeten dafür die Grundlage. Dabei wurden Medien immer wieder zu wirkungsvollen Instrumenten, um die Gewalt vorzubereiten und zu rechtfertigen. Im 20. Jahrhundert drang kriegerische Gewalt stärker als je zuvor in den Alltag < TEIL DER LEITINSTALLATION Die Objekte sind Zeugnisse von Kriegen und von Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, ähnlich wie Beweisstücke in einer Asservatenkammer bei einem Gerichtsprozess.
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