Caspar David Friedrichs frühe Wanderungen in Sachsen 9 Kommentar zur Übersichtskarte Sachsen In der Übersichtskarte von Sachsen sind die Orte rot markiert, die Friedrich besucht hat, was sich anhand von Zeichnungen bzw. Briefen belegen lässt. Die Wanderungen nach Nordböhmen und in das Riesengebirge sind hier nicht berücksichtigt. Es werden hier ausschließlich die frühen Wanderungen in Mittelsachsen behandelt. Kommentar zur Übersichtskarte westlich von Dresden Auf der Karte sind die Orte dargestellt, die Belege für Friedrichs Besuch bieten. Auch wird deutlich, dass es sich vorwiegend um Flusslandschaften handelt. Es ist nicht möglich, die Felshänge und Steinstudien, die in den beiden Berliner Skizzenbüchern abgebildet sind, mit Sicherheit zuzuordnen. Die deutlichsten Übereinstimmungen kann man noch heute im Plauenschen und im Rabenauer Grund feststellen. Aber letzte Gewissheit gibt es nicht. Auch ist auffallend, dass Friedrich im Untersuchungsgebiet eine Reihe von Brücken gezeichnet hat. Hier ist die Situation ähnlich schwierig. Meist sind es zwar Steinbrücken, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie noch heute existieren. Aber welche Veränderungen sie durch Hochwasser und Umbauten erfuhren, ist nicht immer erkennbar. Somit sind die Zuordnungen von Friedrichs Zeichnungen zur heutigen Wirklichkeit schwer bis kaum möglich. Ein besonderer Glücksfall war die Entdeckung der historischen Steinbrücke über die Große Striegis bei Pappendorf. Caspar David Friedrichs frühe Wanderungen in Sachsen Friedrichs frühe Wege in Sachsen zu verfolgen ist zwar in groben Zügen möglich, stößt jedoch im Detail oft auf unüberwindliche Hindernisse. Das liegt hauptsächlich daran, dass er seine Natur- und Landschaftsstudien zwar meist mit dem Datum versehen hat, aber kaum mit Ortsangaben. Wenn eine Landschaftsstudie nicht ein charakteristisches Erkennungsmerkmal aufweist, ist eine Lokalisierung selten möglich. Hinzu kommen die landschaftlichen und baulichen Veränderungen der vergangenen 200 Jahre, die oft gravierend sind. Ein interessanter Hinweis zu Friedrichs früher Reisetätigkeit steht in einem Brief an Johan Ludvig Lund (1777–1867) vom September 1800.4 Lund hatte mit ihm in Kopenhagen studiert. Sie wohnten zusammen in Dresden, bis der Freund im August 1800 nach Paris ging. Friedrich erwähnte im Brief die Orte, die er gerade besucht hatte: Meißen, Nossen, Waldheim, Hainichen und Freiberg. Und er verwies auf H. (Hainichen), wo er offensichtlich ein Mädchen kannte, was Lund wusste. Wir können annehmen, dass Friedrich bereits vorher in Hainichen gewesen sein müsste.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1