Leseprobe

Caspar David Friedrich —Felshang 9. Juni 1799, G 109 recto, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett »[...] die Brücke (Hegereiterbrücke) mit ihrem breiten getäfelten Wehr, das einen künstlichen Wasserfall bildet. [...] Man betrachte das schäumende Wehr, das einem natürlichen Wasserfall gleicht; oberhalb desselben den ruhigen Wasserspiegel der die umliegenden Gegenstände verdoppelt; [...] zur linken eine malerische Bergwand; [...] gegenüber die große felsige Bergmasse.«42 Von der Forschung nicht angezweifelt, erinnert die gezeichnete Höhle an das Nadelöhr im Rabenauer Grund. Die reale Höhle weicht allerdings von Friedrichs Zeichnung ab. Man weiß nicht, wie die Höhle 1834 aussah, als durch sie hindurch der Wanderweg angelegt wurde. Sicher lag die Sohle ursprünglich tiefer. Auch hier, an der Roten Weißeritz gab es keinen Wasserfall. Eine konkrete Lokalisierung dieser und der folgenden Zeichnungen ist heute kaum noch möglich. Zuviel hat sich im Plauenschen und auch im Rabenauer Grund verändert. Man findet wohl sehr ähnliche Felsstrukturen, aber letzte Sicherheiten gibt es nicht. Erschwert wird eine Suche zudem dadurch, dass Friedrich keine Ortsangaben gemacht hat. So kann die eine oder andere Zeichnung auch an anderen Stellen entstanden sein. Vielleicht an der Großen Striegis oder in einem der Muldentäler. Trotzdem bieten die Zeichnungen vielfältige Anregungen zur Naturbeobachtung.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1