Zwischen Tharandt und Kriebstein 149 Friedrich erlebte den Plauenschen Grund um 1800 als zwar kultivierten, aber noch weitgehend intakten Naturraum. Reichlich fünfzig Jahre später, 1855/56 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie, der Albertbahn, und dem Bau der Sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen begann ein neues Zeitalter: »Alles bildete ein reizendes Ganzes, eine kleine abgesonderte Welt. In mannigfaltigen Formen umrahmen Berge und Hügel die breite Aue, trotz zahlreichen Wohnstätten, finden grüne Wiesen und fruchtbare Felder immer noch Raum und mitten durch den ebenen Talgrund ziehen eiserne Gleise ihre schnurgerade Bahn. Dabei ist alles Leben und Thätigkeit. Den Fabriken entquellen Rauchwolken, dumpf donnernd erdröhnen die Dampfhämmer des Gußstahlfabrik, und mit schrillen Pfiffen warnt die rastlos hin und her dampfende Lokomotive! Alles trägt den Charakter einer Gegend, die reich durch ihre unterirdischen Schätze – das schwarze Gold – bevorzugt durch ihre günstige Lage – nahe der Hauptstadt – zu einer bedeutungsvollen Stätte der Industrie, der Gewerbetätigkeit und des Verkehrs sich emporgeschwungen hat, wie wenig andere in unserem Vaterlande.«38
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1