Leseprobe

54 Abb. 1 Systema Ideale Pyrophylaciorum Subterraneorum (Die vulkanische Tätigkeit der Erde), in: Athanasii Kircheri E Soc. Jesu Mundus subterraneus In XII Libros digestus [...] Amstelodami 1665, Tom., I.180, Univerzitná knižnica Bratislava. ausgelaugte Kupfer setzte sich auf dem Eisen als brauner Schlamm ab, der wöchentlich abgewaschen wurde, damit das Wasser erneut auf das Eisen einwirken konnte (Abb. 2). Der vom Eisen abgewaschene Schlamm wurde gesammelt, bis eine größere Menge vorhanden war, die zur Schmelzhütte gebracht und zu Kupfer verhüttet wurde. Solche grundlegenden Angaben zur »Transmutation« von Metallen in Herrengrund, worin sich die Träume spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Alchemisten verwirklichten, waren in der zeitgenössischen wissenschaftlichen und technischen Literatur populär und häufig anzutreffen. Die Entdeckung von Zementwässern im frühen 17. Jahrhundert im Bergbaurevier von Neusohl (slowakisch: Banská Bystrica, ungarisch: Bestercebánya) löste ein großes Echo aus und galt als Sensation. Die Verbreitung des Wissens über dieses Naturphänomen blieb jedoch – was für die Frühe Neuzeit besonders charakteristisch ist – nicht auf die von Reisenden und Wissenschaftlern, insbesondere Bergbauspezialisten, formulierten Texte begrenzt, sondern erfuhr eine Erweiterung um symbolische visuelle Darstellungen in Goldschmiedearbeiten. Das Gesamtbild wurde also von Künstlern oder Handwerkern geformt, um parallel zum Text auch als visuelles Objekt einprägsam zu

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