ieses Kunstwerk mit dem Titel »Me White Gold« wurde geschaffen, um Vorurteile anzusprechen und herauszufordern, mit denen Kolumbianer im Ausland oft konfrontiert sind. Diese Vorurteile entstehen aus den ungerechten und stereotypen Darstellungen unserer Kultur im Fernsehen, die immer mit Drogenhandel und Kokain assoziiert werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Kokain nur ein Element eines viel größeren Problems ist und unsere Identität als Nation nicht definiert. In diesem Werk präsentiere ich ein Selbstporträt, das mein eigenes Bild nicht direkt darstellt, sondern als Alter Ego dient, das mit ikonischen Elementen beladen ist, die das stereotype Bild des Kolumbianers beschreiben, das viele Ausländer aufgrund ihrer Vorurteile haben. Dazu gehören Elemente aus der »Traqueta«-Kultur des Drogenhandels, wie zum Beispiel die Pistolen (inspiriert von dem berühmten Design von Gonzalo Rodriguez Gacha, einem der emblematischsten Drogenhändler der 80er-Jahre in Kolumbien), die David Torres Me White Gold 2023 Meissener Porzellan, Aufglasurstaffage Inventar-Nr. MPS 055181 H 61 cm Me White Gold ähnlich dem Logo von Meissen gekreuzt sind, als Verweis auf die europäische Kunst der Porzellanherstellung. Außerdem beinhaltet das Werk das Flusspferd und das Einhorn, Tiere, die uns an Pablo Escobar (den größten Drogenhändler der Geschichte) erinnern, sowie die Madonna der Wunder, zu der die Auftragskiller zu beten pflegten. Die Motorräder, die extravagante Kleidung und der extrem teure Schmuck stellen eine ästhetische Darstellung des Protzes und der Opulenz dar, die mit den Drogenhändlern der 80er-Jahre und der gegenwärtigen Ästhetik der zeitgenössischen urbanen Musiker (Reggaeton) verbunden sind. In Kolumbien war es in den 80er- und 90er-Jahren praktisch unmöglich, keine Verbindung zum Drogenhandel zu haben, sei es als Opfer oder Begünstigter. In diesem Kontext gründete meine Familie eine Porzellanfabrik, was zu einem Boom in der Produktion und dem Verkauf dieses Materials in D 68
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