12 lichkeiten. Es ist kaum übertrieben zu sagen: Was Irena Rabinowicz auf diese Weise künstlerisch an Quellenmaterial über die 1950er Jahre in Dresden hinterlassen hat, kommt in etwa dem gleich, was uns die Tagebücher des Romanisten Victor Klemperer literarisch über das kulturelle Leben dieser Zeit überliefern. In diesem Sinne ist sie mit ihrem Lebenslauf ebenso wie mit den durch ihre Porträts festgehaltenen Kontakten zu einer Vielzahl von Persönlichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes eine Jahrhundertzeugin. Mit der Präsentation der Werke und dem Versuch der Rekonstruktion der Biografie von Irena Rabinowicz schließen wir eine Lücke in der Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Dresden. Dieses Vorhaben wurde nur durch die großzügigen Hilfe aus der Familie der Künstlerin und mit der Förderung unseres Projekts durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen möglich. Wir danken unseren Förderern für ihr Vertrauen in unsere Arbeit! Besonderer Dank gilt außerdem Herrn Matthias Müller, der sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit Leben und Werk von Irena Rabinowicz befasst. Er hat uns nicht nur seine Kenntnisse und sein umfangreiches Archiv zur Verfügung gestellt, sondern auch selbst an der Vorbereitung von Ausstellung und Katalog mitgewirkt. Dr. Gisbert Porstmann Direktor Museen der Stadt Dresden Dr. Johannes Schmidt Kurator der Ausstellung 1 D ie Künstlerin war zweimal verheiratet und signierte in diesen Zeiträumen mit ihren jeweiligen Doppelnamen RütherRabinowicz und Zimmermann-Rabinowicz. Zu Beginn der NSZeit hatte sie versucht, ihre Identität hinter dem neutral klingenden Namen Irene Rüther zu verbergen und in der DDRZeit wurde sie häufig mit dem Vornamen Irina erwähnt. Im Folgenden haben wir uns für die vereinfachende Version Irena Rabinowicz entschieden.
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