Leseprobe

Sinesische Spiele Eine Lithografie aus der LinckSammlung und der Leipziger Typograf Breitkopf Fanny Stoye Der Buchdruck mit chinesischen Zeichen Dass die Apotheker Linck ihre Sammlung mitunter als Reaktion auf das aktuelle Zeitgeschehen vor ihrer buchstäblichen Haustür erweiterten, lässt sich an einem Druck aus ihrer Grafiksammlung zeigen. Darauf ist eine Gruppe von Chinesen zu sehen, die gemeinsam um einen Tisch sitzen. Das Motiv wird gerahmt von chinesischen Schriftzeichen und zunächst unverständlichen Spielanordnungen, unterschrieben ist das Blatt mit der Bezeichnung »Verschiedene sinesische Spiele« (Abb. 1). Man könnte auf den ersten Blick vermuten, dass das Blatt womöglich ein Zeugnis der allgemeinen Chinabegeisterung des Barock war, die sich in nahezu allen Wunderkammern dieser Zeit niederschlug. Tatsächlich berichtet der Druck aber vielmehr von einer bislang unbekannten Begegnung der damaligen Buchkultur Leipzigs mit den Leipziger Raritätensammlungen, deren Klammer die chinesische Kultur ist. Unter den vielen Namen, die sich auf dem barocken Buchmarkt mit China beschäftigten und die man

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1