GEISTERMASCHINE Heinrich Marcus Brunner, Nürnberg, um 1792; bemaltes Holz, Eisenblech, Messing; Linck-Sammlung; Höhe: 18 cm, Länge: 27 cm, Tiefe: 10 cm; Inv.-Nr. NAT V 108 M Die Geistermaschine gehört zu den raffiniertesten Stücken unter den Salonexperimenten der LinckSammlung. Äußerlich ist sie gestaltet wie ein kleiner Sarg: Den Deckel ziert ein schwarzes Kreuz, über dem ein Schädel auf gekreuzten Knochen sowie ein Stundenglas schweben. An den Längsseiten verweisen eine kleine Tür sowie schmale Schlitze auf die ausgeklügelte Vorrichtung im Inneren: Über den Schlitz konnte das gemalte Bild eines Verstorbenen eingesetzt werden, das mittels einer Lichtquelle und eines Hohlspiegels in den Tubus reflektiert wurde. Das Bild wurde auf den in der Schütte erzeugten Rauch projiziert. Das vermeintliche Heraufbeschwören der Toten fand in Séancen statt, die mit künstlichem Nebel und Rezitationen dramatisch untermalt wurden. Im Leipziger Gartenhaus Johann Heinrich Lincks d. J. fanden derartige Aufführungen unter der Ägide des Freimaurers und Okkultisten Johann Georg Schrepfer statt. 1 243
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1