1 – 7 SONNENUHREN Sieben Klapp-, Taschen-, Horizontal- und Würfelsonnenuhren, Deutschland, 18. Jahrhundert; Linck-Sammlung, belegt im Linck-Index III (1787), S. 127; v. l. n. r.: NAT V 171 M, NAT V 170 M, NAT V 165 M, NAT V 169 M, NAT V 166 M und NAT V 168 M; auf S. 210: NAT V 167 M; für die detaillierte Objektauflistung siehe S. 575 Sonnenuhren gehörten in Renaissance und Barock zu den wichtigsten wissenschaftlichen Instrumenten des Alltags und waren in Naturalien- und Raritätenkabinetten fester Bestandteil der Sammlungen. Aus der Linck-Sammlung sind neben der Polyedersonnenuhr sieben weitere Sonnenuhren überliefert, die verschiedene Funktionstypen repräsentieren. Würfelspiele Reisesonnenuhren, wie die aus der Sammlung Waldenburg, und Horizontalsonnenuhren gehörten zu den alltäglich benutzten Zeitmessern. Vermögendere Besitzer besaßen oft besonders dekorative Objekte. Aus dieser Nachfrage nach aufwendig gestalteten Sonnenuhren gingen Typen hervor, die auf einem geometrischen Körper mehrere Skalenflächen hatten – Zeitmesser mit vielen Seiten. Im schlichtesten Fall handelte es sich dabei um Würfelsonnenuhren, aber auch um aufwendige Polyederformen mit 28 Seitenflächen. Auf all den Flächen eine Sonnenuhrenskala mit dem zugehörigen Schattenwerfer aufzutragen, setzte gute Kenntnis der Gnomonik (Sonnenuhrenkunde) voraus. In der Waldenburger Sammlung gibt es zwei Würfelsonnenuhren sowie eine Polyedersonnenuhr mit 26 Anzeigeflächen. Eine einfache Gestaltung verkörpert die Uhr mit der Inventarnummer NAT V 165 M aus der Zeit um 1800.5 Auf den Würfelkörper mit der Kantenlänge von 6,3 cm sind fünf Skalen auf teilkolorierten Kupferstichen aufgetragen. Die Flächen weisen bei richtiger Orientierung, für die es auf der Skala der Horizontalsonnenuhr einen vertieften Kompass gibt, in alle vier Himmelsrichtungen, haben somit jeweils einen eingeschränkten 209
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