Zeitmesser für alle Gelegenheiten – und jeden Geldbeutel Wissenschaftliche und technische Instrumente hatten in vergangenen Jahrhunderten neben ihrem praktischen Nutzen auch Repräsentationszwecke. Künstlerisch ausgeführt in edlen Materialien wie Gold, Silber, Elfenbein und kostbaren Hölzern, waren sie Objekte, die das gesellschaftliche Ansehen vermehren konnten. Kunstkammern von Herrschern aller Ebenen, von Päpsten, Kaisern, Königen, Fürsten bis hin zu vermögenden Bürgern beinhalteten neben Naturalien aller Sonnenuhren Zeitmesser mit vielen Seiten Jürgen Hamel Arten auch Globen, Landkarten, Visier- und Zeicheninstrumente sowie aufwendig gestaltete Räderuhren und Sonnenuhren. All dies sollte den Reichtum, den Kunstsinn und, wenn auch wohl seltener, die wissenschaftliche und technische Bildung des Besitzers dokumentieren. Sonnenuhren durften dabei nicht fehlen. Sie waren schon den alten Griechen bekannt und blieben bis ins 18. Jahrhundert hinein die genauesten und deshalb die am weitesten verbreiteten Zeitmesser. Neben ihnen gab es andere Zeitmesser wie Wasser-, Öl- oder Kerzenuhren und später Räderuhren. Die Erstgenannten vermochten nur kurze Zeiträume mithilfe aus einer Düse auslaufenden Wassers, durch den sinkenden Stand verbrannten Öls oder durch das Abbrennen einer Kerze zu messen. Räderuhren hingegen waren bis ins 19. Jahrhundert hinein in privaten Haushalten nur wenig verbreitet und ließen es an Genauigkeit
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