Leseprobe

Regionale Typologien ausstellen 137 q Abb. 3 Seurasaari, Brücke zum Festland und Försterhaus, Foto: [Anonym.] (1903) (Helsingin kaupunginmuseo, N190451). Abb. 4 [Anonym.], Situationsplan von Seurasaari (Fölisö) mit bestehender Bebauung aus der Volksparkzeit, undatiert [vor 1909] (Helsingin kaupunginarkisto, Kiinteistövirasto, Kaupunkimittausosasto, 270/2). saal an der Südwestspitze der Insel.4 Die 1889/90 erbauten Holzhäuser folgen alle einem an der vernakulären Holzbaukunst Norwegens orientierten Baustil. Seurasaari ist nicht nur vom Land aus, sondern auch über den Wasserweg erreichbar. Mehrere Bootsanleger, darunter die von Mieritz entworfene Anlegestelle für Dampfschiffe – seit dem späten 19. Jahrhundert existierte eine Fährverbindung zwischen Insel und Stadtzentrum – sowie ein Steg für Ruderboote, wurden zu diesem Zweck errichtet.5 Eine Reihe von Hügeln durchzieht die bewaldete Insel, deren höchster Punkt imNorden liegt. Im Landesinneren sowie an den von Buchten und Landzungen geprägten Ufern tritt immer wieder der felsige Untergrund zu Tage. Obwohl sich Seurasaari vordergründig als natürlicher Landschaftsraumpräsentiert, ist die Insellandschaft das Resultat landschaftsgärtnerischer Eingriffe, die ebenfalls imZuge der Volksparkgründung vorgenommen wurden. Ein verzweigtes Wegesystem wurde angelegt (Abb. 4). Das Auf und Ab der Pfade sowie deren zahlreiche Windungen folgen der Topografie des Geländes; entlang des uferseitigen Gehwegs wurden Aussichtspunkte eingerichtet, von denen aus sich der Blick über die Wasserflächen der Bucht entfaltet. Des Weiteren schuf manmehrere künstliche Teiche und forstete den vorhandenen Mischwald auf (Seurasaari hatte zuvor als Weideland gedient). Auf dieseWeise sollte der naturlandschaftliche Charakter der Insel eine Aufwertung erfahren. In den für die Volksparknutzung gestalteten Landschaftsraum fügen sich seit 1909 die Bauten des Frei-

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