Leseprobe

11 Kulturdenkmal und Ehrenamt Schließlich erfuhren im vierten Teil ehrenamtlich beauftragte Denkmalpfleger der Landeshauptstadt Dresden eine Würdigung ihrer Arbeit, indem sie vor ihrem Lieblingsobjekt abgelichtet wurden. Sie widmen ihre Freizeit der Verbreitung baugeschichtlichen Wissens und der Erforschung einzelner Gebäude, um damit zur Bewahrung der Architekturgeschichte beizutragen. Ihnen ist es zu verdanken, dass bestimmte Spezialgebiete, wie zum Beispiel die Universitätsbauten, und schlummernde Werte entdeckt und entsprechend gewürdigt werden können. Die zumeist im Rentenalter befindlichen Experten sind manchmal selbst Architekten oder Bauingenieure, entstammen aber auch häufig ganz anderen Professionen. Ihre Liebe zur Kunst und Architektur haben sie mitunter erst spät entdeckt bzw. für das schon lange vorhandene Interesse erst im Ruhestand die Zeit gefunden. Heute unterstützen sie mit ihrem außerordentlichen Wissen die hauptamtlichen Denkmalpfleger bei der Dokumentation und in der Archivrecherche. Fotografiegeschichte Aus fotografiehistorischer Sicht ist mit diesem Projekt ein neues Sujet entstanden und ein spannendes Feld beschritten worden: der Mensch als Subjekt im Verhältnis zu dem von ihm gewählten Objekt, dem Bauwerk. Das wird besonders vor dem Hintergrund der professionellen sozialdokumentarischen Fotografien deutlich, die bis in die 1990er Jahre die Gesellschaft des 20. Jahrhunderts reflektierten. Während uns die künstlerischen Dokumentationsfotografien von August Sander (1876– 1964) und Hugo Erfurth (1874 – 1948) aus den 1920er Jahren sowohl die arbeitende Bevölkerung als auch die inszenierte Porträtfotografie der Avantgarde vor Augen  S. 34 | 35

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