Leseprobe

57 hohen Zuspruch. Und sogleich wurde auch die Forderung nach dem systematischen Dokumentieren, Sammeln, Bewahren und Präsentieren all jener Gegenstände laut, die damals für die Geschichte der Stadt als relevant galten. Bestandsaufnahme Zu den treibenden Kräften dieses Gedankens wie auch des Vereins insgesamt gehörte der Kaufmann Otto Christian Gaedechens (Abb. 1). Er war nicht nur Gründungsmitglied des Hamburger Kunstvereins im Jahr 1817, sondern ebenso Mitbegründer des Vereins für Hamburgische Geschichte. Als Vorsteher der sogenannten artistischen Sektion äußerte er sich noch im Gründungsjahr des Vereins programmatisch zu dessen Zielen. Hierzu gehörte neben anderem das Zusammentragen einer Hamburgensien-Sammlung. In seinem Programm forderte Gaedechens eine genaue Bestandsaufnahme der vorhandenen Gemälde, Skulpturen, bedeutenden Bauteile und Inschriften, »welche sich in den hamburgischen Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden befinden«. Zudem seien diese Bemühungen zu richten auf »interessante Portraits, Ansichten und andere auf Hamburg Bezug habende Gegenstände, so wie auf ausgezeichnete Werke hamburgischer Künstler, welche sich in den hiesigen Familien befinden, um bei sich ereignenden Todesfällen ein wachsames Auge darauf haben zu können«. Weiterhin sei es notwendig, so Gaedechens, Notizen »über die Hamburger Hauptgebäude, das Jahr ihrer Erbauung und die Namen ihrer Erbauer, so wie eine Liste anzufertigen aller, seit der Belagerung gemachten Verschönerungen, theilweise zur Mittheilung an die topographische Section, indeß wohl am leichtesten in der unsrigen vorzunehmen, da wir das Glück haben mehrere Männer zu besitzen, die leicht im Stande sind, Materialien dazu zu liefern«. 1 A. Arends Der Kaufmann Otto Christian Gaedechens (1791–1856) Lithografie nach einer Fotografie von 1854 (Ausschnitt) Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1