Leseprobe

— 114 — 13 Baumlandschaft Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg 1820 · Papier Federzeichnung mit brauner Tinte Zeichnung: 13,8 × 14,2 cm; Holzbrettchen mit Beschriftung: 6,2 × 14,5 cm FB Gotha, Chart. A 1912b, Bl. 88 Provenienz: Autographa principum domus Ernestino-Gothanae, Mappe Herzog August. Mit zügigen, aber sicheren Linien zeichnete Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg eine Baumgruppe in einer hügeligen Landschaft. Die zentralen drei Bäume, mittig auf das kleine, fast quadratische Papier gemalt, überragen ihre Umgebung und reichen über den Horizont bis weit in den Himmel hinein. In ihren lichten Baumkronen sind die Blätter mit schnörkeligen Strichen angedeutet, einfache beziehungsweise doppelte Konturen bilden Geäst und dünne Baumstämme. Verschiedene, eher niedrig wachsende Sträucher und Gräser definieren die Wiesen der Hügel. Im Hintergrund ist eine Stadtmauer mit Stadttor angedeutet (Abb. 13 a). Über die Entstehung der kleinen Federzeichnung sind wir gut unterrichtet: August fertigte sie während eines Vortrags des Schriftstellers und Kriegsrats Heinrich August Ottokar Reichard im Jahr 1820 an. In seiner Autobiografie berichtet dieser auch, dass sie ihm als Geschenk überreicht worden sei. Reichards Enkel August Richard von Göchhausen wusste zudem, dass sein Großvater die Zeichnung rahmen ließ. Ihm verdankt die Forschungsbibliothek die nunmehr ausgerahmte Zeichnung und ein kleines Holztäfelchen, das einst Teil der Rückseite des Rahmens war und mit einer eigenhändigen Notiz Reichards versehen ist: »Gezeichnet von Herzog August, meinem gnädigen Fürsten, in meiner Gegenwart, 1820. R.« (Abb. 13b). Die Entstehungsumstände der Zeichnung gliedern sich perfekt in die Erzählungen über Herzog August ein, denen zufolge er sich während ver13b 13a

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