Leseprobe

— 101 — 4 August Herzog zu Gotha-Altenburg und Gemahlin Luise von Meckel Alexander Molinari um 1800 · Öl auf Leinwand 56 × 44 cm Albertinum/Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gal.-Nr. 2644 Provenienz: Herzogliche Kunstsammlungen, 1890 letztmals im Katalog der Herzoglichen Gemäldegalerie genannt, 1932 in einem Berliner Versteigerungskatalog gelistet, 1933 durch die Dresdner Galerie (heute Staatliche Kunstsammlungen Dresden) aus der Kunsthandlung Charles Albert de Burlet, Berlin, erworben. Das Gemälde zeigt Erbprinz August und seine erste Gemahlin Luise Charlotte. Halb dem Betrachter zugewandt, hat die Erbprinzessin auf einem Stuhl mit hoher Lehne Platz genommen, ihre Hände greifen in die Saiten einer Harfe. Entsprechend der zeitgenössischen Mode trägt sie ein schlichtes Chemisenkleid; der lose umgeworfene lange Kaschmirschal berührt den Boden. Dicht hinter ihr, den rechten Unterarm auf eine Mauer, die linke Hand auf die Stuhllehne gestützt, steht Erbprinz August, sein Blick richtet sich in die Ferne. Ungeachtet seiner modischen Extravaganzen in späteren Jahren ist er zurückhaltend in enganliegende Hosen und einen dunklen offenen Frack gekleidet. Seine elfenbeinfarbene Weste und farblich dazu passende Halsbinde harmonieren mit dem weißen Kleid Luise Charlottes. Auffällig sind seine weißblonden Haare und Augenbrauen, die vermuten lassen, dass er nicht, wie dies später seine Gewohnheit war, eine Perücke trug. Im Hintergrund gibt die halbhohe, von Säulen bekrönte Mauer den Blick auf eine Parklandschaft frei. Das Paar hatte sich am 21. Oktober 1797 in Ludwigslust vermählt. Minister von Thümmel zufolge hatte allerdings nicht August selbst, sondern sein Vater die Braut ausgewählt. Ihre Mutter, Luise von Sachsen-Gotha4

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1