Leseprobe

185 1983 DIE ERSTE AUSSTELLUNG Meine erste eigene Ausstellung kura- tierte der Kunstwissenschaftler Stefan Orendt in seiner Galerie Sophien- straße 8 in Berlin-Lichtenberg. Helga Paris hatte mich und meine Skulpturen für die Einladung fotografiert. Ich stellte u. a. meine abgelehnte »Käthe Niederkirchner« aus. Der Kustos der Nationalgalerie der DDR, Fritz A. Jacobi, kaufte sie für die Sammlung der Skulpturen des 20. Jahrhunderts an. Nach der Wende wurde meine »Käthe« in die gesamtdeutsche Nationalgalerie Berlin übernommen. Glück gehabt! 1984 ALTARTISCH MIT FOLGEN Die Petrus-Gemeinde des Großen Dreesch in Schwerin beauftragte mich 1982, für ihr neues Gemeindezentrum Altar, Taufbecken und Kanzel in Sand- stein zu gestalten. Mit der Gemeinde führte ich einen regen zeichnerischen Austausch zum Thema Petrus, der Menschenfischer. Ich schickte meine Zeichnungen nach Schwerin, sie schick- ten sie korrigiert zurück, bis ich der Meinung war: »Genug gezeichnet, jetzt wird modelliert!« Die Steine für die auszuführenden Arbeiten lagen im Steinbruch schon bereit. Es kam zum Desaster. Mit den Worten: »Das ist fürchterliche Bildhauerei!«, wurde ich aus allem entlassen, aus der Kirche gefenstert, und man entzog mir die heiligen Sakramente. Sportler müssen rücktrainieren – Künstler arbeiten weiter. Ich hab »Huttens Grab« gefunden, Bauernhaus-Ruine, Berlin, 1982 | Foto: Franziska Lobeck Anna Franziska Schwarzbach Foto: Helga Paris Altartisch im Winter im Garten Romain-Rolland-Straße in Berlin, 1984/85 | Foto: Peter Schwarzbach

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1