Leseprobe

173 Mom e n tau f n a hm e n d e r b e s on d e r e n A r t Simon Menner in »Top Secret. Bilder aus den Archiven der Staatssicherheit« (2013) vorwiegend Fotografien, auf denen Stasi-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für Schulungsmate- rial posieren oder bei offiziellen Anlässen und organisierten Freizeitvergnügen abgelichtet wurden. In diesen Bildern ver- sucht Menner, das System gewissermaßen im Blick auf sich selbst durchschaubar zu machen. Auch Arwed Messmer geht es darum, »die Bilder selbst zum Thema zu machen«. 10 Für »Reenactment MfS« (2014) führte er Fotodokumente zu- sammen, die im Zusammenhang mit gescheiterten Flucht- versuchen an der Berliner Mauer stehen, und kombinierte diese mit eigenen Aufnahmen. In einem 32-seitigen Begleit- heft werden Informationen zum Bildträger, zur Archivsignatur und zum Anlass der jeweiligen Aufnahmen bereitgestellt. Im Gegensatz zu Messmer oder Menner wählt Klein weder das Spektakuläre, Erschreckende (dem Messmer seine eigenen, »vollkommen unspektakulären, gleichsam beiläufig aufge- 8 Vgl. u. a. Hal Foster: An Archival Impulse, in: October Vol. 110 (2004), S. 3–22.; Ok- wui Enwezor: Archive Fever: Photography between History and the Monument; in: ders.: Archive Fever: Uses of the Document in Contemporary Art, Göttingen 2008, S. 11–51. 9 So folgte Mitte der 2000er Jahre, mit dem Wechsel der Behörde des BStU aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern in den der Beauftragten für Kultur und Medien, eine Ausweitung der Zugangsmöglichkeiten für Antragstellerin- nen und Antragsteller aus den Bereichen Forschung und Medien. 10 Arwed Messmer: Über mich; URL: https://arwedmessmer.de/ueber-mich (letzter Zugriff am 29. 10. 2018).

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