Leseprobe

137 Neue sozialistische Wohnkomplexe Mit dem Übergang zum industriellen Wohnungsbau fand neben der Typisierung und Nor- mierung der Bauproduktion auch das Planungselement des »sozialistischen Wohnkom- plexes« Anwendung. Ein Wohnkomplex sollte eine funktionale und räumliche Einheit bilden, d. h. Platz für ca. 5000 Einwohner bieten und gesellschaftliche Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Läden Gaststätten oder Polikliniken, jedoch keine Erwerbsarbeitsstätten, einschließen. Charakteris- tisch war ein hoher Anteil öffentlicher Grünflächen. Da die Bautechnologie auf die Großplat- tenbauweise mit begrenztem Typensortiment beschränkt blieb, entstanden überall ähnliche Stadträume und Straßenbilder. Der Anspruch, Wohnviertel mit jeweils eigenem Gepräge entstehen zu lassen, konnte nur eingeschränkt verwirklicht werden. Aufgrund des hohen Flächenbedarfs kamen als Standorte nur Baugebiete in den ehemaligen Vororten in Betracht. Wohngebiet Leipzig-Schönefeld, Internat, Volksgartenstraße 24, Juni 1980, Fotografin Dagmar Agsten

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