Leseprobe

165 Ab 1945 Nachgeschichte Elf Jahre ist Ernst Thälmann in strenger Einzelhaft von der Außenwelt isoliert. Im August 1944 wird er von Bautzen I in das KZ Buchenwald gebracht und dort von der SS ermordet. In der DDR verehrt ihn das SED-Regime als Helden. Ernst Thälmann ist seit 1925 Vorsitzender der KPD. Thälmann ist kein Demokrat: Er schließt Andersdenkende aus der KPD aus und bringt die Partei auf stalinis- tischen Kurs. Die Nazis verhaften ihn im März 1933 und klagen ihn des Hoch- verrats an. Auf Weisung Hitlers wird der Prozess eingestellt. Trotzdem bleibt Thälmann als Schutzhäftling in Berlin und Hannover eingesperrt. Seit 1943 ist Thälmann in Bautzen I inhaftiert. Hier haben nur ausgesuchtes Bewachungs­ personal und der Gefängnisdirektor Zutritt zu ihm. Thälmann nimmt in der staatlichen Erinnerungskultur der DDR eine zentrale Rolle ein. Er gilt als das Symbol des Antifaschismus und steht für die Unfehl- barkeit des Kommunismus. Unzählige Straßen, Schulen, Plätze, Volkseigene Betriebe und die SED-Pionierorganisation tragen seinen Namen.

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