Leseprobe

Gegenstände, Dinge und Artefakte werden in Sammlungen, Archiven und Museen durch jeweils eigene Praktiken zu besonderen Objekten der Betrachtung und der Reflexion. Dies geschieht nicht unerheblich (wenngleich nicht ausschließlich) durch ihre Verknüpfungmit schrift- lichen Dokumenten und anderen Formen grafischer Aufzeichnung: So sind Sammlungsobjekte typischerweise durch Etiketten klassifi- ziert und sortiert, in Katalogen verzeichnet und mit gleichfalls archi- vierten Schriften zu Herkunft, Identität und Geschichte verbunden. Unweigerlich tritt so das vermeintlich Beigeordnete an die Seite des Objekts oder auch an seine Stelle und gibt Impulse für eine Verschie- bung der Aufmerksamkeit und zur Reflexion auf die wechselnden Positionen von Werk und Beiwerk, Text und Beigabe. Die Beiträge des Bandes sind den epistemischen Fragen und Heraus- forderungen beimBlick auf solchermaßen immer (schrift-)gerahmte Objekte gewidmet und entfalten die Verfahren objektbezogener Forschung in den Geisteswissenschaften in historischer und syste- matischer Perspektive ausgehend vom einzigartigen Bestand der Goethe’schen Sammlungen bis zur Kunst und Literatur der Gegenwart. 9 783954 984152

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