Katalog

Di e Hochschule für Lehrerbi ldung i n Dresden   125 immatrikulierten sich noch im Jahr 1944 insgesamt 325Männer und 579 Frauen. ZumVergleich: In Berlin waren es 87 bzw. 234 Neuangemeldete. 16 Nach der Zerstörung des Gebäudes am 13./14.  Februar 1945 wurde die Lehrerausbildung in anderen Häusern fortgesetzt. Die Dresdner Hochschule war 1945 zur Aufnahme von Studenten aus den schon von den Alliierten besetzten Gebieten bestimmt, ähnlich wie Frankenberg und Lichtenstein in Sachsen. 17 Unter neuen politischen Vorzeichen galt in der entstehenden neuen Diktatur nach 1945 dem Pädagogikstudiumwieder eine große Aufmerksamkeit. Die THDresden eröffnete am21. Oktober 1946 erneut. Die zukünftigen Lehrer wurden an der Pädagogischen Fakultät ausgebildet, bis 1953 die Pädagogische Hochschule »Karl Friedrich WilhelmWander« gegründet wurde. 18 Die Hoch- schulgebäude auf der Teplitzer Straße 16wurden bei den Bombenangriffen 1945 zerstört; Gebäu- deteile wurden in den Neubau integriert, der die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der jetzigen TUDresden beherbergt. Trotz der räumlichen Konstante und der politischen Bedeutung der nationalsozialistischen Hochschule für Lehrerbildung ist sie auch in einschlägigen Veröf- fentlichungen kaum präsent. Anmerkungen 1 Siehe dazu: Helga Keppeler-Schrimpf: »Bildung ist nur möglich auf der Grundlage des Volkstums«. Eine Unter- suchung zu Richard Seyferts volkstümlicher Bildungsthe- orie als volksschuleigene Bildungskonzeption, Münster 2005. Zu den in diesem Aufsatz genannten Personalan­ gaben allgemein siehe die Verordnungsblätter des säch­ sischen Volksbildungsministeriums. Die hier im Text genannten Professoren finden sich in: Dorit Peschel: Die Professoren der Technischen Universität Dresden 1828–2003, Köln, Weimar, Wien 2003. Jutta Frotscher:Richard Seyfert (1862–1940) – Nestor der akademischen Volksschullehrerbildung in Sachsen;sowie ders.:Die Entwicklung der Lehrerausbildung an der Tech- nischenHochschule Dresdens 1945,in:Johannes Rohbeck, Hans-Ulrich Wöhler (Hg.): Auf demWeg zur Universität. Kulturwissenschaften inDresden1871–1945,Dresden2001, S.183–195 sowie 43–61. 2 Nur ein Beispiel: Erich Seidl: Entwurf einer Hochschulre- form,Sonderdruck der Zeitschrift »Nationalsozialistische Erziehung« von 1933, in: Bundesarchiv Berlin, NS 12/964. 3 d’Alquen antwortete Sommer: »Sie dürfen mir glauben, daß ich keine ängstliche Natur bin,aber die ›Zwölfender‹ als Volksschullehrernachwuchs sindmir denn doch in die Glieder gefahren.« Bundesarchiv Berlin, R2 27769, Schrei- ben vom 4.2.1939, fol.73. 4 Ulrike Gutzmann: Von der Hochschule für Lehrerbildung zur Lehrerbildungsanstalt. Die Neuregelung der Volks- schullehrerausbildung in der Zeit des Nationalsozialis- musund ihreUmsetzung inSchleswig-HolsteinundHam­ burg, Düsseldorf 2000, S.107. 5 Keppeler-Schrimpf, S.390. Siehe auch Weisung Göpferts vom21.7.36.Siehe auch Reiner Pommerin:Geschichte der TU Dresden 1828–2003, Köln, Weimar, Wien 2003, S.183. 1939 bestanden 26 Hochschulen für Lehrerbildung. K. Neumuth: Die Hochschule für Lehrerbildung als jüngste Hochschule der Stadt Leipzig,in:Leipziger Jahrbuch 1940, S.23f. Verordnungsblatt des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung,17 (1935) 15,v.14.8.,S.81f.Erstmals in der Verordnung vom 28.1.1936 werden sie bereits vorab als Hochschulen für Lehrerbildung bezeichnet. 6 Siehe Konstantin Hermann: Das Wirken des Leiters des sächsischen Ministeriums für Volksbildung Arthur Göp- fert 1935 bis 1945, in: Neues Archiv für Sächsische Ge- schichte 83 (2012), S.257–271. 7 Bundesarchiv Berlin, R 43/4133, Denkschrift Richard Su- chenwirths, fol.68–78. 8 Adreßbuch für Dresden und Vororte 1937, Dresden 1937, S.29. 9 Verordnungsblatt, 19 (1937) 19 v. 25.9., S.109f. 10 Bundesarchiv Berlin, NS 6/322, Protokoll einer Bespre- chung zwischen Heß, Rust, Wemmer und Hofelder am 17.3.1939, fol.177–179. 11 Adreßbuch für Dresden und Vororte 1939, Dresden 1939, S.27 12 Hans-Christian Harten, Uwe Neirich, Matthias Schwe- rendt (Hg.): Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs. Bio-bibliographisches Handbuch, Berlin 2006, S.237 (Edition Bildung und Wissenschaft; Bd.10). 13 Hesch wurde 1944 zum außerordentlichen Professor an der TH Dresden ernannt. 14 Gutzmann, S.405–408. 15 Verordnungsblatt, 24 (1942) 9 v. 31.3, S.42. 16 Gutzmann, S.564. 17 Gutzmann, S.551. 18 1992 aufgelöst. Pommerin, S.236. Fritz Kriegenherdt: Ge- schichte der Pädagogischen Hochschule »Karl Friedrich WilhelmWander« Dresden 1953–1983,Bd.1,Dresden 1983.

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