Kabelbinder, Schläuche, Regentonnen, Grabvasen, Eimer und wieder Kabelbinder. Werkstoffe und Elemente aus Bau- oder Technikfachgeschäften bilden die Grundlage der Objekte des Dresdner Künstlers André Tempel (geb. 1970 in Schwedt/Oder). Aus fertig vorgefundenen Gegenständen konstruiert er überproportionale Werke, die zu überproportionalen Reaktionen einladen. Diese superlativen visuellen Manifestationen lassen die Frage aufkommen, ob unsere technisierte, plastifizierte Industrieproduktewelt nicht doch so etwas wie ein organisches Eigenleben birgt. Was erzählen die Dinge? Oder was erzählt der Raum um sie herum über sie?
Die Objekte machen übermannshohe, übervolle, übergroße Wahrnehmungsangebote. Sie fordern das herkömmliche Sehen heraus und laden zur Verwunderung ein. Von Irritation über Freude, von Stress bis Gelassenheit, vom Feixen bis zur Trauer. Die Kunst eröffnet einen leichtfüßigen Zugang zum Sehen, Fühlen und Zweifeln für jeden, der einfach nur näher hinschaut. Die räumlichen Bilder fordern die unbedingte Re-Aktion und machen »Bock auf Kommunikation«.