Heiko Neumann

Ein Ort für »Menschen mit neuem Bewusstsein«

Lebenswelten hauptamtlicher Mitarbeiter der Bezirksverwaltung Dresden des MfS 1950 bis 1989

 
Herausgeber: Stiftung Sächsische Gedenkstätten
568 Seiten, 108 Abb., farbig und sw
23 x 16,5 cm, Klappenbroschur
Erscheinungsdatum 30.11.2024
ISBN 978-3-95498-850-1
29,00
Struktur – Raum – Mensch: Anhand dieser Trias an Perspektiven wird die Geschichte der Bezirks­verwaltung des Ministeriums für Staats­sicherheit in Dresden von 1950 bis 1989 untersucht. Der Band stellt die Mitarbeiter des DDR-Geheim­dienstes in einen Zusammen­hang mit den organisa­torischen Strukturen und den daraus resultierenden baulichen Notwendig­keiten. Anschaulich und mit vielen bisher unbekannten Bild­quellen werden die Lebens­welten der MfS-Mitarbeiter, deren welt­anschauliche Gewiss­heiten und zeit­genössische Prägungen beschrieben. Ihre Legitimations- und Recht­fertigungs­quellen, ihr Dienst­alltag sowie der Kosmos um Familie, Wohnen und Freizeit werden in den lokal­geschicht­lichen Kontext eingebettet. 32 Biografien machen zudem die generatio­nalen Unter­schiede innerhalb der Bezirks­verwaltung deutlich.
Diese umfassende Studie zum historischen Ort der heutigen Gedenk­stätte Bautzner Straße Dresden bietet eine breite Ausgangs­basis für Vergleiche mit anderen Bezirks­verwaltungen des MfS. Darüber hinaus erweitert sie den Blick vom gut erforschten Berliner Geheim­dienst­zentrum auf die Peripherie des riesigen Apparates. Indem sie die Strukturen der Organisation und die Motive der Akteure offenlegt, leistet sie einen erhellenden Beitrag zum Verständnis der SED-Diktatur.