Der Band aus der Reihe »Publikationen der Skulpturensammlung Dresden« stellt einige bislang völlig unbekannte Werke vor: Im Zentrum stehen vier Madonnenreliefs, die im 15. Jahrhundert in Florenz geschaffen wurden. Es handelt sich dabei um typische Schöpfungen der Zeit für eine neue Form der Andacht, die individuell und zu Hause gepflegt wurde. Die sehr innigen Kompositionen stammen meist von bedeutenden Bildhauern wie Desiderio da Settignano und wurden in günstigen Materialien wie Stuck oder Ton ausgeführt. Die Farbfassung entstand in den besten Ateliers der Stadt wie in jenem von Neri di Bicci.
Die große Attraktivität dieser Werke führte dazu, dass sie im 19. Jahrhundert begeistert gesammelt und gefälscht wurden – für die Forschung ein durchaus heikles Feld. Die Publikation untersucht das Phänomen dieser Madonnen aus kunsthistorischer, soziologischer und technologischer Perspektive und zeichnet das Bild einer wichtigen, aber weniger bekannten Facette der italienischen Renaissance.