Ein Blick zurück auf die Kunst in Dresden im Jahr 1994: Fünf Jahre nach der Wende setzt eine gewisse Normalität ein; das Ausstellungsangebot ist rege. Die Werke mancher Kunstschaffenden sind erstmals nach dem Ende der DDR wieder zu sehen, auch »Vergessene Künstlerinnen und Künstler« der Vorkriegszeit.
1994 ist ein Jahr, in dem viel diskutiert wird: Welche Rolle hat Dresden als Kunststadt? Die Gemäldegalerie Neue Meister bekommt einen Direktor, der die Gegenwartskunst ins Albertinum bringt. Das futuristische Stella-Projekt gegenüber dem Zwinger kommt nicht zustande; mit Modernität tun sich ohnehin manche schwer. Mehr Konsens findet die Steinsetzung für den Wiederaufbau der Frauenkirche. Mit dem Abstand von mehr als 25 Jahren erscheinen im fünften Band der Jahrbücher »Kunst in Dresden« die Zusammenhänge in neuem Licht – vor allem in Interviews mit denjenigen, die damals das Kunstleben der Stadt beobachtet und gestaltet haben.