Cornelia Jöchner, Christin Nezik, Gáspár Salamon, Anke Wunderwald

Museale Architekturdörfer 1880–1930

Das Eigene in transnationalen Verflechtungen. Visuelle Geschichtskultur 21

 
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
256 Seiten, 147 meist farbige Abb.
27 x 21 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 31.3.2023
ISBN 978-3-95498-721-4
39,90
In einem kohärenten euro­päischen Vergleich zwischen Turin, Budapest, Helsinki und Barcelona stellt das Buch architek­tonische Ensembles vor, die zwischen 1880 und 1930 im Zusammen­hang mit Welt- oder Landes­ausstel­lungen sowie Museums­gründungen fiktive Dörfer präsentierten. Vier der fünf hier gezeigten, städte­baulich angelegten Komplexe, die Architektur fast im Maßstab 1:1 und damit »lebensecht« zeigten, existieren noch heute: Indiz für die anhaltende Beliebtheit der Musealen Archi­tektur­dörfer, die auch unbekannte ältere Gebäude versam­melten und sie meist mit wissen­schaft­licher Akribie nachbauten. Diese Ensembles unter­scheiden sich von den Ikonisie­rungen berühmter architek­tonischer Monumente auf Welt­ausstellungen. Indem sie in erster Linie klein­städtische und länd­liche Gebäude darstellten, zielten sie auf sozio­kulturelle Strukturen, die dem nation building der jeweiligen Länder mit dem Blick auf die kleinen Orte neue territoriale Dimen­sionen hinzufügten. Doch trotz solcher Betonungen des »Eigenen« gab es trans­nationale Bezüge im Schnitt­feld von Sammeln, Musealisieren, Ausstellen und der neuen Profile in Kunst­geschichte, Ethno­grafie, Bau­archäologie, Denkmal­pflege und Museum. Die kollektive Mono­grafie ist damit sowohl ein Beitrag zur Ausstellungs- und Forschungs­geschichte materieller Objekt­wissen­schaften als auch eine trans­nationale Verflech­tungs­geschichte euro­päischer Architektur.