Der Klang der Großstadt

Chemnitz im Kaiserreich 1871–1918

 
Herausgeber: Kunstsammlungen Chemnitz, Schlossbergmuseum; Frédéric Bußmann; Uwe Fiedler; Stefan Thiele; Hendrik Thoß
224 Seiten, 245 Abb., farbig und sw
30 x 24 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 20.2.2022
ISBN 978-3-95498-661-3
38,00
2021 jährte sich zum 150. Mal die Gründung des Deutschen Kaiser­reichs, das von 1871 bis 1918 bestand. In diesen Zeitraum fällt die durch unvor­stell­bare Dynamik forcierte Formung des Gemein­wesens der Stadt Chemnitz zur sächsischen Industrie­metropole: Mit 100.000 Einwohnern im Jahr 1883 überschritt die Kommune die formelle Grenze zur Großstadt – bis kurz nach der Jahrhundert­wende kamen jeweils im Zehn-Jahres-Schritt weitere 100.000 Einwohner dazu. Chemnitz wurde Boomtown. Eine prächtige City entstand. Die Randbezirke wurden sowohl von dicht besiedelten Arbeiter­quartieren als auch von luxuriösen Wohn­gebieten für die privile­gierten Schichten in Besitz genommen. Unter anderem mussten Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Infra­struktur und Architektur mit dem starken Wachstum Schritt halten. Die Kaiserzeit war somit eine der prägendsten Epochen in der Geschichte der Stadt Chemnitz, die schließlich mit dem Ersten Weltkrieg eine drastische Wendung ins Negative erfuhr.
15 Autoren beleuchten mit ihren Beiträgen die Vielfalt der gesell­schaft­lichen und kultur­geschicht­lichen Entwicklung in Chemnitz. Eine Vielzahl bislang unver­öffent­lichter historischer Foto­grafien, aufwendig bemalter Schützen­scheiben, großer Damen­roben und bunter Uniformen lassen das Bild der Menschen in den Straßen der Stadt noch einmal aufscheinen und vermitteln bis heute ein lebendiges Zeugnis des bürger­lichen Fort­schritts­diskurses der Zeit. Der Jubiläums­band bietet mit dem breiten Spektrum von Objekten aus der Sammlung des Schloß­berg­museums einen Einblick in das Lebens­gefühl jener Jahrzehnte.