Brigitta Triebel

Nation, Sozialismus, globaler Kalter Krieg

Die slowakische und kroatische Kulturpolitik
in Afrika und Asien in den 1970er Jahren.
Forschungen zur Geschichte und Kultur
des östlichen Mitteleuropa 57

 
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
260 Seiten
24 x 17 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 21.3.2022
ISBN 978-3-95498-643-9
52,00
In den 1970er Jahren waren Bratislava und Zagreb Zentren in den Kultur­beziehungen der Tschecho­slowakei und Jugo­slawiens mit afrika­nischen und asiati­schen Staaten. Die slowa­kischen respektive kroatischen Galerien, Museen sowie Kunst- und Musik­agenturen vernetzten sich außer­euro­päisch und unter­stützten einen inter­natio­nalen Kultur­austausch, koordi­niert vom jeweiligen Kultur­ministerium der slowa­kischen und kroatischen Teil­republik. Das Ziel war die »sozialis­tische Moderni­sierung« der sogenannten »Dritten Welt« und eine erste Außen­darstellung mit nationaler Färbung.
In der Analyse werden der global geführte Kalte Krieg und die Beziehungen zwischen kommu­nistischen Staaten Europas und dem globalen Süden aus einer bisher wenig beachteten Perspektive betrachtet: Zwei sozialis­tische Teil­republiken gewannen, während ihre Gesamt­staaten vielfältige Beziehungen zu afrika­nischen und asiatischen Ländern aufbauten, in der Kultur erstmalig einen eigenen außen­poli­tischen Aktions­raum und nutzten diesen für eine Positio­nierung in der »vergrößerten« Welt. Anhand von Fallstudien zur Kunst- und Musik­diplomatie werden die Strukturen, Inhalte und wichtigsten Partner­länder der slowa­kischen und kroatischen Teilrepubliken vor dem Hinter­grund der Ost-Süd-Beziehungen im Spannungs­feld von Kaltem Krieg und Dekoloni­sierung analysiert.