Mit ihren Arbeiten unterstreicht Christine Geiszler die Emanzipation der Zeichnung als selbst- und eigenständige Form des künstlerischen Ausdrucks, die im Laufe des 20. Jahrhunderts begonnen hat. Sie befreit das Medium Zeichnung von seiner Verpflichtung zur Abbildung und führt stattdessen den Betrachtenden die Wesenheit der Linie und ihrer Möglichkeiten zur Erschaffung von präzisen, mit dem Lineal ausgeführten Linienflächen, von bewegtschraffierten Flächen oder von grafisch strukturierten Flächen vor Augen. Sie zeigt die Kraft, die von außen auf die Linie einwirkt, die ihr Dynamik und Bewegung verleiht, ebenso wie ihre ureigenen inneren Kräfte, die in all ihren Facetten in den Werken der Künstlerin vorgeführt werden, wobei jede Linie Ausdruck bildnerischer Energie und Spannung ist.