Vor 2000 Jahren (17/18 u.Z.) starb der römische Dichter Ovid. Kein Literat der Antike hatte auf die Künste der Nachwelt eine so umfassende und tiefgreifende Wirkung wie er. Seine »Metamorphosen«, epochal als Sprachkunstwerk, wurden auch zu einem Standardwerk der antiken Mythologie, aus dem Künstler über Jahrhunderte hinweg Erzählungen und Motive für Gemälde und grafische Blätter, Skulpturen, Stuckaturen und kunsthandwerkliche Arbeiten ableiteten.
Ein ganz besonderer Ort der Ovid-Rezeption ist Schloss Sondershausen, das in Nordthüringen gelegene ehemalige Residenzschloss der Grafen bzw. Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Hier findet man nach Motiven aus Ovids Werken gestaltete Wandgemälde aus dem 16., Stuckaturen aus dem frühen 17. Jahrhundert, Raumdekore mit einer Vielzahl von Deckengemälden aus dem späten 17. und großflächige Deckengemälde aus dem 18. Jahrhundert, zudem eine inmitten des Schlosshofs stehende Brunnenfigur des spektakulärsten Heros der Antike – Herkules.