Radka Ranochová

Schweigend sprechen

Zeichensprache in mittelalterlichen Klöstern. Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa 60

 
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa; Christian Lübke
208 Seiten, 5 farbige Abb.
24 x 17 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 29.9.2023
ISBN 978-3-95498-764-1
38,00
Das Silentium gehörte von Beginn an zu den wichtig­sten Geboten, die das klöster­liche Leben regeln. Um aber auch dort kommuni­zieren zu können, wo das Schweige­gebot absolute Stille verlangt, wurde eine Zeichen­sprache entwickelt, die seit dem 10. Jahr­hundert in vielen Gemein­schaften Anwendung fand. Dabei wurden die Ordens­brüder und -schwestern stets ermahnt, nur solche Botschaften auszu­tauschen, die für die praktischen sowie spirituellen Abläufe im Kloster unabdingbar waren. Die Zeichen­sprache ist in sogenannten Signa-Listen festgehalten, eine Art einfacher Wörter­bücher mit meist knappen Beschrei­bungen, wie man einen Gegen­stand, eine Person oder ein anderes zu bezeich­nendes Wort mittels Zeichen darstellt.
Im Mittel­punkt dieses Buches steht die Zeichen­sprache bei den Zister­ziensern. Die über­lieferten zister­ziensischen Signa-Listen enthüllen Informa­tionen über das tägliche Leben in den mittel­alter­lichen Klöstern und spiegeln zugleich die Reform­bestre­bungen ihrer Zeit wider.